Chromatische Aberration
Chromatische Aberration ist ein optisches Phänomen, das in der Fotografie auftritt und sich als Farbverschiebung entlang der Ränder von Objekten im Bild äußert. Es tritt auf, wenn Licht unterschiedliche Wellenlängen durchläuft und sich unterschiedlich durch eine Linse oder ein optisches System biegt, was zu einer Trennung der Farben führt.
Es gibt zwei Arten von chromatischer Aberration:
- Längs-Chromatische Aberration: Diese tritt auf, wenn verschiedene Farben (Wellenlängen) des Lichts unterschiedlich stark durch eine Linse oder ein optisches System gebrochen werden. Die Lichtwellenlängen fokussieren daher nicht am selben Punkt, was zu Farbsäumen oder Farbverschiebungen entlang der Kanten von Objekten im Bild führt. In der Regel erscheinen die Farbränder in Blau und Rot um die Kanten von Objekten.
- Quer-Chromatische Aberration: Diese tritt auf, wenn sich die verschiedenen Farben des Lichts in unterschiedlichen Richtungen durch ein optisches System ausbreiten. Dies kann zu Farbverschiebungen in den Ecken oder entlang der Ränder des Bildes führen, wobei die Farbfehler von der Mitte des Bildes nach außen hin zunehmen.
Chromatische Aberration tritt häufig bei Wechselobjektiven mit komplexen optischen Konstruktionen auf, insbesondere bei Objektiven mit großen Blendenöffnungen oder Zoomobjektiven. Sie kann auch verstärkt auftreten, wenn das Objektiv nicht optimal fokussiert ist oder wenn das Bild mit offener Blende aufgenommen wird.
Um chromatische Aberration zu minimieren, verwenden Hersteller spezielle Linsenelemente und Beschichtungen, die das Licht besser korrigieren. In der Nachbearbeitung können Fotografen auch spezielle Werkzeuge in Bildbearbeitungssoftware verwenden, um chromatische Aberration zu reduzieren oder zu entfernen. Obwohl chromatische Aberration normalerweise minimiert werden kann, kann sie manchmal auch als künstlerisches Element genutzt werden, um bestimmte visuelle Effekte zu erzeugen.
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